Zu einem Rechtsrock-Konzert im südthüringischen Themar sind zunächst nur wenige Besucher angereist. Die Polizei habe am frühen Freitagabend etwa 100 Teilnehmer der Veranstaltung gezählt, sagte eine Behördensprecherin. ursprünglich rechneten die Beamten mit rund 400 Menschen. Einheiten aus mehreren Bundesländern sind in der Region im Einsatz. Bereits an den Zufahrten zu der 2800-Einwohner-Stadt waren Kontrollstellen eingerichtet. Zudem ist die Polizei unter anderem mit zwei Wasserwerfern und einem Räumpanzer vor Ort. Auch bei früheren Konzerten in der südthüringischen Kleinstadt waren freitags nur wenige Besucher angereist, die meisten kamen am Samstag.
Zu der Veranstaltung wurden für Samstag zwischen 800 und 1200 Besucher angemeldet. Es sind mehrere Gegendemonstrationen geplant. In den vergangenen Jahren kamen teilweise Tausende aus der rechten und rechtsextremen Szene nach Themar. Anders als in den Vorjahren sind diesmal strenge Auflagen der Behörden von Gerichten bestätigt worden.
Das Verwaltungsgericht in Meiningen hatte am Montag Auflagen für ein Alkoholverbot bestätigt. Demnach darf bei dem Konzert am Samstag kein Alkoholausgeschenkt werden. Am Freitag ist Leichtbier mit bis zu 2,7 Prozent Alkohol erlaubt. In der Vergangenheit hatten sich viele Rechtsextreme während des Festivals in der nahe liegenden Tankstelle mit Alkohol versorgt. Diese hat aber die Polizei gepachtet, um die Alkoholzufuhr in Richtung Konzertgelände zu unterbinden.
Die vorübergehende Schließung der Tankstelle erinnert an eine ähnliche Aktion im sächsischen Ostritz. Dort hatten Einwohner im Juni ein viel beachtetes Signal gegen ein rechtsextremes Festival gesetzt, indem sie Biervorräte eines Supermarkts aufgekauft hatten. Für die Veranstaltung war zuvor ein Alkoholverbot verhängt worden - die Polizei hatte 4200 Liter Bier beschlagnahmt.
spiegel
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